Es ist schön, gemeinsame Zeit mit seinem Vierbeiner zu verbringen. Bei den verschiedenen Aktivitäten kann immer mal etwas passieren und meist ist es am Wochenende, so dass ein Arzt nicht immer schnell zu erreichen ist. Wir möchten Ihnen eine kurze Anleitung geben, wie Sie Ihrem vierbeinigen Freund helfen können, um die Zeit bis zum Arztbesuch möglichst gut zu überbrücken.
Bei kleineren Verletzungen gehen Sie so vor, wie Sie auch bei sich oder Ihren Kindern vorgehen würden. Die Wunde sollte vorsichtig mit lauwarmem Wasser gesäubert und anschließend desinfiziert werden. Hierfür können Sie alle handelsüblichen Desinfektionsmittel gebrauchen, die auch für den Menschen geeignet sind. Im Anschluss können Sie eine antiseptische Wund- und Heilsalbe auftragen und die Verletzung so zum Abheilen bringen. Ist die Verletzung größer, gehen Sie auch zunächst wie oben beschrieben vor. Tragen Sie dann aber keine Wund- und Heilsalbe auf, sondern decken Sie die Wunde mit einer sterilen Wundauflage ab. In praktisch jedem Haushalt befindet sich ein Verbandkasten, gerne können Sie auch einen Verbandkasten aus dem Auto nehmen. Je nachdem, wo sich die Wunde befindet, fixieren Sie die Wundauflage so gut es geht entweder mit Pflaster oder mit einer Binde, was beides ebenfalls im Verbandkasten zu finden ist. Ist Ihr Tier so versorgt, kann der Wunde erst einmal nichts passieren, bis Sie bei einem Tierarzt sind, der sie sich genauer anschauen kann.
Hat Ihr Tier sich vertreten, versprungen oder ist hingefallen, können Sie die betroffene Stelle zunächst einmal kühlen. Dafür geeignet sind so genannte essigsaure Umschläge. Nehmen Sie Wasser, so kalt wie es aus der Leitung kommt, und geben Sie einen Schuss ganz gewöhnlichen Speise-Essig hinein. Tauchen Sie einen Lappen in diese Mischung und legen Sie ihn auf die betroffene Stelle für ca. 5-10 Minuten. Das können Sie mehrmals pro Stunde durchführen. Wenn Ihr Tier merkt, dass ihm diese Prozedur gut tut, wird es stillhalten. Viele kleinere Prellungen kann man damit ganz gut behandeln. Zeigt Ihr Tier trotzdem Schmerzen, greifen Sie bitte auf gar keinen Fall zu Diclofenac (Voltaren). Auch Ibuprofen, Paracetamol und Aspirin wird von Tieren nicht gut vertragen und sollten nicht verabreicht werden. Die Folge können schwere blutige Durchfälle und blutiges Erbrechen sein. Bei anhaltenden Schmerzen oder Lahmheit kontaktieren Sie uns bitte, damit wir ein geeignetes Schmerzmittel verabreichen können.
Die erste-Hilfe-Maßnahme bei Durchfall ist erst einmal Schonkost. Dazu kochen Sie entweder Reis oder Kartoffeln sehr weich in etwas Brühe, damit es Geschmack hat. Als Eiweißquelle können Sie entweder Magerquark, körnigen Frischkäse oder abgekochtes Hühnchen nehmen. Manchmal helfen auch Kohletabletten oder Heilerde, wenn Sie so etwas Zuhause haben. Für Kaninchen ist als Schonkost Heu und Stroh angesagt. Solange das Tier noch frisst und munter ist, können Sie erstmal beobachten, ob sich der Durchfall reguliert. Zeigt Ihr Tier Erbrechen, geben Sie erst einmal gar nichts zu fressen für 12 Stunden. Danach fangen Sie mit kleinen Portionen Flüssigkeit an, z. B. eine milde Fleischbrühe. Halten Durchfall und Erbrechen mehr als 12 Stunden an, suchen Sie bitte einen Tierarzt auf. Besteht der Verdacht, dass Ihr Tier etwas Giftiges oder einen Fremdkörper gefressen haben könnte, müssen Sie uns sofort kontaktieren oder aufsuchen.
Wenn Ihr Hund etwas gefressen hat, was er nicht fressen sollte und es sich um einen Gegenstand handelt, der unter normalen Umständen gefahrlos durch den Magen-Darm-Trakt wandern sollte, könnten wir Ihnen empfehlen, Ihrem Vierbeiner Sauerkraut zu füttern. Das Sauerkraut wirkt wie eine Putzbürste und transportiert den Fremdkörper nach draußen, indem es sich darum herum wickelt. Das funktioniert aber nur mit vergleichsweise kleinen Teilen, die nicht scharfkantig sein dürfen. Auch muss man beachten, dass verschiedene Plastikteile Weichmacher enthalten, die bei Kontakt mit Magensäure reagieren und das Plastik spröde werden lassen, so dass es splittern kann. Deshalb rufen Sie uns in solchen Fällen gerne immer an.