Das Auge liegt gut geschützt in der knöchernen Augenhöhle. Von vorne schützen die Augenlider im Zusammenspiel mit dem Tränenfilm die empfindliche Hornhaut. Das Auge ist ein Sinnesorgan, welches die Wahrnehmung und Verarbeitung von Lichtreizen, und so das Sehen ermöglicht. Die visuellen Reize werden dann mit Hilfe der Netzhaut und des Sehnervs zum Gehirn weitergeleitet und dort weiterverarbeitet. Der Augenhintergrund (Netzhaut) zeigt sich uns v.a. im Dunkeln z. B. wenn eine Lichtquelle auf das Auge trifft (v. a. bei Katzen und Wildtieren wenn Autoscheinwerfer auf sie treffen). In dieser befinden sich die Stäbchen und Zapfen. Die Stäbchen sind für das hell/dunkel sehen und die Zapfen für die Farbwahrnehmung zuständig.
Auch Tiere können, je nach Tierart, eingeschränkt Farben erkennen. Die meisten sind Dichromaten, d. h., dass ihnen zwei unterschiedliche Zapfen für 2 Lichtspektren zur Verfügung stehen. Mit Hilfe der Iris und der Linse können wir fokussieren, so dass ein scharfes Sehen in unterschiedlichen Lichtverhältnissen und auch Entfernungen möglich ist. Damit eine klare Sicht gegeben ist, ist die Hornhaut (Cornea) durchsichtig. Dies hängt damit zusammen, dass sie nur mit Nervenfasern- welche in einer geordneten Gitterstruktur vorliegen- versorgt ist, und keine Blutgefäße durch sie hindurch laufen. Es gibt die vordere und hintere Augenkammer. Die vordere wird durch die innerste Schicht der Hornhaut und der Iris gebildet. Die hintere Augenkammer liegt zwischen der Iris und der Linse, und ist im Vergleich zu der vorderen sehr klein. Diese nimmt aber eine wichtige Stellung im Zusammenhang mit der Regulierung des Augendruckes ein.
So vielfältig die anatomischen Strukturen sind, so viele Erkrankungen des Auges sind möglich. Hierbei spielt das Alter des Tieres in der Regel keine Rolle. Angeborene Lidveränderungen können beispielsweise einen gesteigerten Tränenfluss durch eine Reizung der Hornhaut hervorrufen. Eine Veränderung der Farbe der Hornhaut z. B. eine Rötung oder eine bläulich-weiße Trübung kann auf eine Verletzung oder auch auf eine Problematik im Inneren des Auges hinweisen.
Sollte das Tier die Lider zusammenkneifen oder eine Kopfscheue zeigen, ist eine zeitnahe Untersuchung anzuraten. Ebenso kann durch äußere Einwirkung auf das Auge ein sog. Exophtalmus hervorgerufen werden, dies ist ein Hervortreten des Auges aus der Augenhöhle. Prädestiniert sind Rassen, welche weit hervorstehende Augen haben (z. B. Chihuahua, Pekinese, französische Bulldogge oder der Mops). Da kann schon ein zu starkes Ziehen der Nackenhaut dazu führen, dass das Auge aus der Höhle hervortritt. In diesem Fall sollte man z. B. sofort versuchen mit einer kalten Kompresse das Auge wieder zurückzudrücken.
Jede Veränderung des Auges kann einen Notfall darstellen, oder einer werden, wenn nicht rechtzeitig ärztlich untersucht wird.
Daher scheuen Sie sich nicht, bei jeder Veränderung an den Augen bei uns anzurufen! Wir stehen Ihnen gerne mit unserem Rat zur Seite.
Ihr Praxisteam