Es ist ein sehr schönes und bereicherndes Ereignis, wenn die Familie um ein vierbeiniges Mitglied erweitert wird. Aber hat man auch alles bedacht und alle Vorkehrungen getroffen, die die Verantwortung für den kleinen Fellknäuel mit sich bringt?
Als erstes sollte man sicherstellen, dass auch alle Familienmitglieder mit der Entscheidung einverstanden sind und dass ausreichend Platz für Liegestellen und Bewegung vorhanden ist. Vor allem sollte man sich aber überlegen, wann der richtige Zeitpunkt ist einen Welpen zu sich zu nehmen und ob man auch langfristig genug Zeit haben wird, sich um seinen Hund zu kümmern. Gerade die ersten Wochen mit einem jungen Hund können sehr anstrengend werden. Man muss ihm alles beibringen, was er lernen soll. Hierzu können zahlreiche Wiederholungen ein und der selben Übung notwendig sein. Die zentrale Aufgabe zu Beginn ist sicherlich die Reinheitserziehung. Im ersten halben Jahr kann immer mal wieder ein Malheur passieren. Weiterhin muss man darauf achten, dass nicht alles zernagt wird, denn der kleine Hund weiß noch nicht, was ihm gehört und was nicht. Daher ist es sinnvoll, sich ein paar Wochen Urlaub zu nehmen, und erst einmal so viel Zeit wie möglich mit dem Familienzuwachs zu verbringen.
Auch im Alter kann ein Hund wieder mehr Zeit in Anspruch nehmen, eventuell unsauber werden, nicht mehr der aktive Freizeitpartner sein, wie man ihn kannte – nun muss man sich seinen Bedürfnissen anpassen. Auch die Kosten für einen Hund können sich im Alter noch einmal steigern, da es einige Erkrankungen gibt, die im fortgeschrittenen Alter auftreten und mit einer Dauermedikation behandelt werden müssen. Ist man bereit, seinem Hund all die Unterstützung zukommen zu lassen, die er im Alter benötigt?
Sind all diese Fragen geklärt, geht es daran, sich für einen Hund zu entscheiden – auch hier gibt es verschiedene Faktoren zu beachten: nimmt man einen Junghund aus dem Tierheim oder vom Tierschutz zu sich oder fällt die Wahl auf einen Rassehund vom Züchter? In jedem Fall sollte man sich mit der Rasse und ihren Eigenschaften vertraut machen. Entscheidet man sich für einen Hund vom Tierschutz kann man auch hier schon wertvolle Informationen über den Charakter des Tieres bekommen. Hund ist nicht gleich Hund und so vielfältig wie die Auswahl an Rassen ist, so unterschiedlich sind auch die Charktere die dahinter stecken. Hat man sich für einen Rassehund entschieden, sollte man nach einem verantwortungsvollen Züchter Ausschau halten. Dieser ermöglicht es einem, den Welpen zu besuchen, sich die Elterntiere oder zumindest die Mutter anzuschauen und sich einen Eindruck vom Umfeld des Welpen zu machen. Freundliche, aufgeschlossene Elterntiere und eine Einbindung des Welpen in den Alltag des Züchters sind hierbei eine gute Grundlage, da die Prägephase eines Hundes maximal bis zur 16. Woche geht. Informationen über seriöse Züchter kann man vom Verein für Deutsches Hundewesen (VDH) bekommen. Von Hundehändlern, die oft Welpen mehrerer Rassen anbieten und die Hunde von Vermehrern aus dem Ausland bekommen sollte man kein Tier kaufen, auch wenn diese Tiere oft sehr überzeugend im Internet angeboten werden. Erstens sollte man so etwas nicht durch einen Kauf unterstützen, zweitens sind diese Hunde oft schwer krank.
Auch das Geschlecht des Tieres spielt eine Rolle: entscheidet man sich für einen Rüden oder für eine Hündin? Hündinnen sind in der Regel etwas folgsamer und sanfter und während der Pubertät einfacher zu handhaben als Rüden. Allerdings variiert auch dies von Hund zu Hund.
Sind alle Entscheidungen getroffen, welcher Hund nun einziehen soll, gibt es eine Menge vorzubereiten:
Haus und Garten müssen für den neuen Mitbewohner gesichert werden, z.B. offen herumliegende Stromkabel bilden eine Verletzungsquelle, wenn sie vom Junghund benagt werden. Ebenso sollte alles, was keinesfalls zerkaut werden darf, außer Reichweite gebracht werden. Auch der Zaun sollte auf mögliche Schlupflöcher überprüft und giftige Pflanzen entfernt werden.
Sind alle Gefahren gebannt, geht es um die Wahl des richtigen Equipments: man benötigt erst einmal ein kleines Bettchen für den Hund, welches sehr wahrscheinlich später noch einmal erneuert werden muss. Man sollte seinem Hund einen Futter- und mindestens einen Wassernapf zur Verfügung stellen, hier eignen sich ein Keramiknapf oder ein Napf mit Halterung besser als ein Model aus Plastik, weil der Hund ihn beim Sauberlecken nicht so leicht durch die Wohnung schieben kann. Für die ersten Spaziergänge sollte man vorzugsweise ein Brustgeschirr und eine Leine verwenden. Die Halswirbelsäule ist im jungen Alter noch nicht stabil, durch Zug an der Leine kann es mit einem Halsband hier zu Verletzungen kommen. Ebenfalls sehr wichtig ist das passende Spielzeug für den Hund . Hier eignen sich Stofftiere, kleine Kauseile, ein Kong oder ein Ball aus Moosgummi besser als Tennisbälle, denn diese schaden den Zähnen. Stöcke sollten ganz vermieden werden, da das Verletzungsrisiko zu hoch ist.
In der nächsten Praxisinfo geben wir Ihnen Tipps und Infos, was zu tun ist wenn es konkret wird und ein Welpe bei Ihnen einzieht. Falls Sie noch weitere Fragen haben, beraten wir Sie gerne!